HEILING - WIRTSCHAFTSMORPHOLOGIE

METHODIK | PRAXIS

So funktioniert die Wirtschaftsmorphologie in der Praxis

Das gelebte Bild im Inneren eines Unternehmens ist Führungskräften und Mitarbeitern kaum bewusst. Es wirkt aber täglich unsichtbar: nach außen zu den Kunden – wie nach innen in die Organisation.

Kunst und Märchen helfen, bestehende Handlungsmuster herauszuarbeiten, die Zusammenhänge der vielen einzelnen Puzzleteile des Gesamtbildes verständlich zu machen, einen Überblick zu schaffen - um anschließend mit diesem neuen Blick Handlungsalternativen zu erkennen und einen neuen Weg zum Erfolg zu beschreiten. Hier ein anonymisiertes Beispiel aus unserer Beratungspraxis:

DER KLEINE DÄUMLING
Ein Unternehmen feiert auf seinem angestammten Heimatmarkt jahrelang Erfolge. Das Unternehmen ist kein großer, weltumspannender Konzern, aber doch über einige Ländergrenzen hinweg bekannt und beliebt. Die Kundschaft akzeptiert das Sortiment, weil die Produkte praktisch und bezahlbar sind. Stolz auf den Erfolg, plant das Management nun die weltweite Expansion.

Das Unternehmen kauft seinen größten Konkurrenten auf, der über eine hervorragende Logistik verfügt. Die eigene Logistiksparte wird geschlossen. Eine Entscheidung, die das Bild der Belegschaft von ihrem Unternehmen verändert. Fortan haben die Mitarbeiter ständig im Hinterkopf, dass der Unternehmensleitung nichts mehr heilig ist und dass das Unternehmen jederzeit bereit ist, seine Kinder zu schlachten, einzig um noch größer zu werden. Dieses unterschwellig wirkende Bild der Zerstörung und das verlorengegangene Vertrauen spiegeln auch die Kunden wieder. Sie verlieren das Vertrauen in das Unternehmen und seine Produkte, sie reagieren mit Kaufzurückhaltung. Das Unternehmen wiederum denkt weiterhin nur noch im großen Maßstab und verliert immer mehr den von der Kundschaft geschätzten Ansatz, sich eher kleiner und gemütlicher zu geben – dem Kunden dementsprechend eher einen Tante-Emma-Laden als einen gigantischen Supermarkt anzubieten. Die weltweite Expansion und der Wandel in der Philosophie wird zum finanziellen Desaster, weil das ursprünglich erfolgreiche Geschäftsmodell durch ein Modell ersetzt wurde, das Kunden und Mitarbeiter als schlechter empfanden. Das Management jedoch erkannte das nicht, ließ sich von den Expansionsideen blenden, vertraute darauf, dass die Kunden über das Preis-Leistungs-Verhältnis der Waren ansprechbar blieben, ließ den geschätzten „Tante-Emma-Effekt” völlig außen vor - und wunderte sich über schlechte Bilanzen.

Was schiefgelaufen war, konnte HEILING - WIRTSCHAFTSMORPHOLOGIE gemeinsam mit dem Management anhand des Märchens „Der kleine Däumling” nachvollziehen. Im Märchen trifft der Däumling auf einen Menschenfresser, der so von seiner Allmacht überzeugt ist, dass er nicht hinterfragt und ungewollt seine eigenen Kinder schlachtet. Auch seine Siebenmeilenstiefel, mit denen er den flüchtigen Däumling einzuholen versucht, retten ihn nicht vor dem Untergang. Sie ermüden ihn nur, statt ihn ans gewünschte Ziel zu tragen. Der Riese glaubt, er sei allmächtig weil gigantisch und schnell. Der Sieger jedoch ist am Ende der kleine, wendige, schlaue Däumling.